Alte Eisfabrik
Das denkmalgeschützte Kessel- und Maschinenhaus der Alten Eisfabrik wurde von 2018 bis 2024 saniert und bekommt mit einer Forschungseinrichtung für Medizintechnik eine neue Nutzung.
Im Jahr 2024 war es endlich so weit: die Bauarbeiten an der alten Eisfabrik sind abgeschlossen.
Bereits seit 2018/2019 zeichnete sich die Wiederbelebung des brachgefallenen Eisfabrik-Areals in der Köpenicker Straße 40-41 ab. Das Bauensemble wurde seitdem von zwei unterschiedlichen privaten Eigentümern denkmalgerecht saniert und umgebaut. Das kleinere Grundstück, auf dem sich auch die eigentliche Eisfabrik befindet, ist im Eigentum der AEF GmbH. Im historischen Kessel- und Maschinenhaus („Alte Eisfabrik“) entstand eine „Denkfabrik“ für Forschungen und Entwicklungen im medizintechnischen Bereich. Insgesamt werden bis zu 395 Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt.
Die Eisfabrik in der Köpenicker Straße 40-41 war Anfang des 20. Jahrhunderts die größte und modernste Fabrik in Deutschland zur industriellen Herstellung von Eis und Kälte. 1872 von Carl Bolle als Norddeutsche Eiswerke AG gegründet, wurde hier ab 1896 künstliches Eis zur Kühlung von Lebensmitteln produziert. Auf dem rund 11.000 m² großen Gelände entstanden ein Kessel- und Maschinenhaus, mehrere Kühlhäuser sowie das repräsentative Vorderhaus mit der Eisbärplastik im Frontispiz. Nach dem II. Weltkrieg wurde die Eisproduktion bis in die 1960er Jahre fortgesetzt, in den Kühlhäusern wurden noch bis 1995 Lebensmittel gelagert. Mit Ausnahme des teilzerstörten Vorderhauses und der 2010 abgerissenen Kühlhäuser sind die Gebäude bis heute erhalten. Das Technik- und Baudenkmal erlitt durch den über 20-jährigen Leerstand nach 1990 große Bauschäden. Der wertvollste Teil, das ehemalige Kessel- und Maschinenhaus war 2018 bereits ruinös, die historischen Maschinen größtenteils zerstört.